Bachelor Medizintechnik (B. Eng.)

Auf Grund der steigenden Lebenserwartung, des wachsenden Gesundheitsbewusstseins und technischer Innovationen gehört die Medizintechnik zu einer der Schlüsseltechnologien Deutschlands. Als Anwendung der Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der Medizin ist sie in vielen medizinischen Bereichen nicht mehr wegzudenken: So spielt sie in der Diagnose bei der Ableitung von Biosignalen (z. B. EKG), bei bildgebenden Verfahren (z. B. Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen) sowie bei der Ermittlung von Lungenparametern oder Blutuntersuchungen eine Rolle. Ebenso wird sie in der Therapie zum Beispiel bei Herzschrittmachern, künstlichen Nieren und Beatmungsgeräten verwendet. Im digitalen Zeitalter ist sowohl die Verarbeitung von Patientendaten als auch die Signalanalyse und Bildverarbeitung mittels verschiedener Software unerlässlich. Medizintechniker sind dabei an der Entwicklung, Bedienung und Wartung der verschiedensten Geräte und Systeme beteiligt.

Der Bachelor-Studiengang Medizintechnik der EAH Jena legt seinen Fokus auf eine ingenieurwissenschaftliche Ausbildung. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen in der medizinischen Gerätetechnik und -entwicklung sowie in der Verarbeitung und Interpretation von Biosignalen. Die praxisnahe Ausbildung des Studiengangs spiegelt sich unter anderem in der direkten Arbeit mit Diagnose- und Therapiegeräten wie zum Beispiel Beatmungs- und Ultraschallgeräten wider. Die Absolventen sind nach dem Abschluss in der Lage, die Grundlagen und moderne Verfahren der Medizintechnik zu verstehen und aktiv anzuwenden.

Aufbau

Zugangsvoraussetzungen

Zugangsvoraussetzungen für den Bachelorstudiengang Medizintechnik ist die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder eine andere, vom Kultusministerium als gleichwertig anerkannte Vorbildung. Letztere wird in §§ 60 bzw. 63 ThürHG näher spezifiziert.

Studienbewerber ohne abgeschlossene Berufsausbildung in einem einschlägigen Beruf haben ein Vorpraktikum von mindestens sechs Wochen vorzuweisen. Das Vorpraktikum kann auch in den Semesterferien bis zum Ende des vierten Studiensemesters nachgeholt werden.

Studieninteressierte sollten ein ausgeprägtes Interesse für naturwissenschaftliche Fachgebiete, insbesondere für Biologie und Physik, sowie ein hohes Maß an Begeisterungsfähigkeit für technische Fragestellungen aufweisen. Die Wahl eines naturwissenschaftlichen Profils in der Abiturstufe wird empfohlen. Eine positive Einstellung zu Zahlen und Gleichungen ist für das Verständnis, insbesondere der ingenieurwissenschaftlichen Aspekte des Studiums, unabdingbar.

Perspektiven

Die Medizin- und Gesundheitsindustrie gehört zu den größten Wirtschaftsbereichen und eröffnet daher auch vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Medizintechnische Produkte aus Deutschland sind auf der ganzen Welt gefragt.

Absolventen des Bachelorstudiengangs können vor allem in Krankenhäusern, Kliniken und Unternehmen folgende Aufgaben ausüben:

  • Klinische Nutzung von medizinischer Physik und Technik
  • Entwicklung, Vertrieb, Service und Wartung medizintechnischer Produkte, Geräte und Ausstattungen
  • Übernahme spezieller medizinisch-technischer Anwendungsaufgaben
  • Qualitätsmanagement und Zertifizierung
  • Mitarbeit in Prüf,- Überwachungs- und Normungsgremien

Der Bachelorabschluss qualifiziert im öffentlichen Dienst für die Laufbahn des gehobenen Dienstes.

Nach einem Bachelorabschluss besteht die Möglichkeit des Studiums in einem weiterführenden Master-Studiengang. Der Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie bietet hierfür den konsekutiven Master-Studiengang Medizintechnik an.